MEGADIVERSITÄT
Ecuador ist ein relativ kleines Land, etwa so groß wie der US-Bundesstaat Nevada, aber laut Conservation International ist es eines der siebzehn biologisch vielfältigsten Länder der Welt.
Dies liegt an seinen einzigartigen geografischen Vorteilen: Es liegt in den Tropen am Äquator, enthält die hohen Andenkette und hat eine Küste mit zwei wichtigen Meeresströmungen. An beiden Tieflandseiten gibt es reiche Nebel- und Regenwaldgebiete, wie das Amazonastiefland im Osten und das Chocó im Westen. Ecuador ist auch die Heimat der Galapagos-Inseln, die für ihre einzigartigen Pflanzen- und Tierarten bekannt sind.
Ecuador besitzt über 1600 Vogelarten, die Hälfte von allen in Südamerika beheimateten und mehr als das Doppelte der Vogelarten in Europa. In Ecuador gibt es auch mehr Pflanzenarten als in ganz Nordamerika. Weltweit weist es die viertgrößte Amphibienvielfalt auf, gleich nach seinen größeren Nachbarn Brasilien, Kolumbien und Peru.
Für einen begeisterten Vogelbeobachter ist es nicht ungewöhnlich in wenigen Tagen in einer der Lodges im Amazonastieflandes über 250 Arten zu registrieren.
Die Nebelwälder beiderseits der Anden sind gleichbedeutend mit einer der besten Vogelbeobachtungsregionen in Ecuador, die je schon den „Audubon Christmas Bird Count“ für die höchste Anzahl an einem Tag gesichteten Vogelarten, gewonnen hat!
Auf den Galapagos-Inseln leben viele endemische Vogel-, Reptilien- und wirbellose Arten und die meisten dieser Arten sind gefährdet. Einige dieser Arten sind die Galapagos-Riesenschildkröte, die Galapagos-Pinguine, die flugunfähigen Kormorane oder die endemische Galapagos-Robbe.
Der Yasuní Nationalpark verfügt über eine der weltweit reichsten Vielfalt an Gefäßpflanzenarten. Es ist einer von neun Orten auf der Welt, der mehr als 4.000 Gefäßpflanzenarten pro 10.000 km2 aufweist. Der Park hält mindestens vier Weltrekorde für dokumentierten Baum und Lianen Reichtum sowie drei Weltrekorde für die Vielfalt der Gehölzarten.
Aber Ecuador bietet auch eine interessante kulturelle Vielfalt. Wenn man auf der Straße in Quito spazieren geht, trifft man auf eine Bevölkerungsmischung aus Mestizen (Mischblut aus Indigenen und europäischer Abstammung), Sierra und Amazonas Indianern, Afro-Ecuadorianern, Europäern und heutzutage chinesischen Einwanderer.
Etwa sieben Prozent der Einwohner sind von indigenem Erbe, von denen etwa 95% zu den Hochland Kichwas gehören, die in den Tälern der Sierra Region leben. Aber sie sind keine homogene Gruppe und es ist relativ einfach, sie mit ihren verschiedenen Stilen von Hüten, Kleidung und sogar Gesichtszügen auf den verschiedenen indigenen Märkten zu unterscheiden.
Die nördliche Küstenregion fünf distinktive Gruppen: Awá, Chachi, Épera, Tsáchilas und die erst neu anerkannten Montubio Mestizos.
Das Amazon Tiefland beheimatet neun Natonalitäten: die Cofán, Siona und Secoya, die Amazonas Kichwa, Waorani, Záparo und im Süden die Shuar, Achuar und Shiriwar. Im Yasuní-Nationalpark leben mindestens zwei Stämme in selbstgewählter Isolation: die Waorani-Cousins Tagaeri und Taromenane.
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